Erregte Fotografie, 2008 - 2009


Zunehmend interessiert sich die Künstlerin für das Unbewusste, Scheinbare und das angedeutet Mystische, welches hinter dem Dargestellten und „Nicht-Dargestellten“ verborgen scheint. 


Gerade in ihren im Jahr 2008 entstanden s/w Fotografien, welche während ihrer Reise nach Abu Dhabi entstanden sind, zeigt sie uns ein vertieftes „Leer-Empfinden bei allgemein erhöhter Irrealität“. Folgt man dem Entstehungsprozess der Bilder durch Langzeitbelichtungen und bewegter Kamera während der Landung und des Abflugs auf dem Flughafen der neu konstruierten Megacity, so ist es im Wesentlichen dem Impuls und der Erregung der Künstlerin zu verdanken, eine Spannung erwachsen zu lassen zwischen der Diskrepanz von Bild und Nicht-Bild, von Sehnsucht und Nichterfüllung – zwischenmenschlicher Annäherung und Entfremdung – Erwartung und Tatenlosigkeit. 

Gerade auch in dem Bestreben des immer Höher-hinaus-Wollens in Architektur und Zeitgeist entlarvt Eliska Bartek die vordergründige Selbstsicherheit als Fassade, hinter der stets ein unergründliches Potential von Paradox und Irrationlität erscheint.


Darüber hinaus ist für den Betrachter die Konfrontation mit irrealen Erscheinungen ein Hinweis darauf, wie die Menschen auf der Suche sind nach einer überzeitlichen Seinsbestimmung, die aber ohne Verbindung zu ihrer Geschichte und ohne aktive Gestaltung ihrer Zukunft allenfalls zu einer unbestimmten Sehnsucht gerät – und jederzeit unter einem Beben der Geschichte wieder unter Sand begraben werden kann. 



80 x 100 cm

Silbergelatine abzüge

Auflage 5+ 2AP