Angst essen Seele auf, 2008


In der Tradition der tschechischen Avantgarde und auf den Spuren der Surrealisten hat die Künstlerin ihre neuen Collagen der  “object trouve´s” sozusagen als Fundstücke mit Verweisen aus ihrer Biografie gemischt. In betont spielerischer Affinität komponiert sie in ihren fotografischen Lichtbildern schemenhafte Abbildungen selbstgefertigte Tonskulpturen mit Alltagsrelikten.


Die Collagen sind poetische Notizzettel sowie Licht- und Schattenspiele in Mischtechnik. Die extreme Vielfalt der Überblendungen und Positiv-Negativ-Effekte in der Art von Scherenschnitten lassen die fotografische Oberfläche vor allem als Malgrund zur Bearbeitung erscheinen. In dieser interessanten Mischtechnik werden Personen und Gegenstände zu einer dichten Erzählung verwoben, die mit Leitmotiven wie der Schlange in Form einer Königsviper, Flaschengeistern und Frauensilhouetten in beschwörender Form, die sich motivisch wie Litaneien und Gedankensprünge entwickeln, aufgeladen sind. Die fotografische Oberfläche, auf der diese Symbolik teils schon erscheint, wird im zweiten Schritt nochmals überzeichnet und so prägen sich flüchtige Assoziationen wie auf einer Matritze dauerhaft ein. Das Projekt lebt von der Zufälligkeit der Belichtungen und der malerisch-assoziativen Nachbearbeitung und ist von betont emotionaler Aussagekraft. 

Der weit zum Schrei geöffnete Mund, der in der gequälten Silhouette des berühmten Gemäldes von Evard Munch weltbekannt wurde, ist Inspiration und Leitmotiv dieser erzählerisch dicht bearbeiteten Serie. 


Die Künstlerin erklärt ihre emotionaler Intuition bei auch als Gedächtnisarbeit und Psychogramm:  

“Die Erscheinungen gleichen dem universellen  "Es", welches zu uns in Form dieser Blätter spricht, in deren Betrachtung wir uns selbst begegnen können; den Wünschen, den Ängsten  und Träumen die in uns schlummern und die wir kaum auszusprechen wagen.” 



Unikate

30 x 40 cm

Fotogramm

Silbergelatine Prints