Eliška Bartek's Fotogramme sind ein ebenso kritischer bis lustvoller Dialog mit erotischen Objekten und Spielzeugen, die sie surreal inszeniert. Indem Sie wie in einem Bannritual moralische und ethnische Grenzen visuell ausreizt, eskalieren diese zwischen Gewalt und Lust, Bedrohung und Begehren, sexueller Abhängigkeit und Emanzipation.
Die Ästhetik ihrer Dingsymbolik wirkt erzählerisch und objekthaft plastisch zugleich. Wie auf einem dämonischen Hausaltar offenbaren sich Relikte sexueller Vergnügungen wie asiatischer Liebeskugeln oder Dildos zu fragilen Verbindungen und betont ästhetischen Arrangements. Sie symbolisieren die magnetische Anziehung der Geschlechter und sind doch gleichzeitig Ersatz für das jeweils andere Geschlecht in Form von Fetischen. In Überblendungen, die im Negativ-Verfahren wie indiskrete Durchleuchtungen inszeniert wirken sie wie ein subversives inneres Schaufenster der Provokation, ein Guckkasten der erotischen Phantasien und Obsessionen. Als fast rituelle Verbindung von Alltag und Kult ahmen die Objekte eine Opferzeremonie nach, die auf einem surrealen Hausaltar der Begierden zelebriert wird.
Christina Wendenburg
Unikate
30 x 40 cm
Fotogramm
Silbergelatine Prints